Nein zur "Kostenbremse"-Initiative

Am 9. Juni stimmt die Schweizer Bevölkerung über die "Kostenbremse"-Initiative ab. Die Initiative die gut tönt, trägt einen trügerischen Titel, denn sie bedeutet keine Kostenbremse sondern Leistungskürzungen. mfe Zürich unterstützt gemeinsam mit zahlreichen Organisationen aus allen Bereichen des Gesundheitswesens (FMH, mfe Schweiz, SGAIM, AGZ, diverse kantonale Ärztenetze, VZK etc.) das Komitee mit der Nein-Kampagne gegen die Initiative. Als Haus- und Kinderärzt:innen rufen wir dazu auf, am 9. Juni Nein zu stimmen und unser Gesundheitssystem zu schützen. 

Von vielen Seiten werden tiefere Kosten in der Gesundheitsversorgung gefordert. Die Initiative der Mitte-Partei verlangt, dass die Kosten der obligatorischen Grundversicherung nicht stärker steigen dürfen als die Löhne. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von ca. 1 - 1.5 Prozent. Dieser unflexible Gleichschritt mit den Löhnen ist riskant. Bei negativer Lohnentwicklung müsste automatisch auch die Kostenübernahme aus der Grundversicherung abnehmen. Diese Situation hatten wir beispielsweise während der Coronapandemie.

Die Kostenbremse-Initiative verlangt also einen Kostendeckel für grundversicherte Leistungen. Hätten wir die Kostenbremse im Jahr 2000 eingeführt, übernähme die Grundversicherung heute 37 Prozent aller Leistungen nicht mehr. Diese Leistungen müssen entweder selbst bezahlt werden oder werden nicht erbracht.

mfe Zürich warnt vor den weitreichenden Konsequenzen für alle Haus- und Kinderärzt:innen, sollte die Initiative angenommen werden. Durch die Initiative wird der Versicherungsschutz ausgehöhlt und die Gesundheitsversorgung rationiert. Für uns Haus- und Kinderärzt:innen hätte die Initiative radikale Konsequenzen auf die Abrechnung der Leistungen. Auf Patientenseite wird mit der Kostenbremse die Zweiklassenmedizin zur Tatsache. Nur wer es sich leisten kann, wird in Zukunft jederzeit gut versorgt z.B. über Zusatzversicherungen. Wir müssen Leistungen rationieren, es drohen Versorgungsengpässe – unsere Patient:innen würden unter dem Strich deutlich schlechter versorgt. Dies können wir nicht verantworten. Alle Argumente könnt ihr hier nachlesen.

Ihr seid als Botschafterinnen und Botschafter die wichtigsten Akteurinnen und Akteure in der Kampagnenphase. Informiert euren Bekanntenkreis, Freunde und Verwandte, aber insbesondere auch eure Patientinnen und Patienten – die in Zukunft ihre Hausärztin oder ihren Kinderarzt brauchen. Unser Engagement ist ausschlaggebend!

Was könnt ihr tun:

  • Tretet online dem Nein-Komitee bei.
  • Erstellt hier euer Testimonial. Hängt es in den Praxen auf, blendet es auf den Praxis-Bildschirmen ein, oder versendet es in eurer E-Mail Signatur.  
  • Informationsmaterial zum Downloaden findet ihr hier und Dokumente zur Auflage in der Praxis können hier bestellt werden. 
  • Am Aktionstag (22. Mai) teilnehmen. Alle Infos dazu hier.

>>>> hier geht's zur Kampagnenwebseite